Januar, immer wieder höre Ich von unseren Kunden „ na, nun könnt Ihr endlich mal ausspannen, das habt Ihr Euch auch verdient“. Winterschlaf – wie schön – aber weit gefehlt! Der Jahres – Start gehört zu unseren Arbeitsspitzen, das bedeutet solange der Tag genügend Licht bietet, sind wir draußen in den Weinbergen und schneiden die Reben zurück. Bei ca. 25.000 Stöcken (Ich habe Sie nie genau gezählt sondern es handelt sich um den rechnerischen Flächenwert), kann man sich auch als Laie vorstellen, das dieses eine Menge Arbeit bedeutet. Sollte es mal regnen wartet der Keller auf mich denn auch dort gibt es immer etwas zu tun, denn die Füllungen des 11ers müssen und wollen gewissenhaft vorbereitet sein, die entsprechenden Cuvees auch probiert werden – was übrigens zu dem schönen Bereichen meiner Tätigkeit gehört.
Auch der Kälteeinbruch Anfang Februar hinderte uns / mich nicht daran, trotz einer Temperatur von –15 ° C ( tagsüber! ) in den Weinbergen weiter zu arbeiten, allerdings musste Ich feststellen, dass sich meine Frau von mir verabschiedete ( bei der Weinbergsarbeit) bis es wieder etwas mildere Temperaturen gab.
Die extremen Minusgrade gaben und geben Anlass zur Sorge was Winterfrostschäden betrifft, gerade die Roten Sorten sind bei solchen Temperaturen sehr empfindlich. Der Austrieb wird es zeigen, dann wissen wir mehr….. Parallel haben wir dann ab Mitte Februar mit den Abfüllungen begonnen. Dieses Jahr kommen wir in den Genuss von den massiven Investitionen des Abfüllbetriebes Wagner VINOCARE in Bockenheim zu profitieren. Dort wurde nochmals in die absolut schonende Weinabfüllung investiert, besser geht es nun kaum noch! Wir freuen uns nun, dass unser Qualitätsstreben im Weinberg und während des Weinausbaus nun auch bei der Füllung nicht endet.
Bei einer Testphase im letzten Jahr, haben Wir STELVIN Dreh – Verschlüsse ( BVS) von 3 Herstellern bei verschiedenen Weinen gegeneinander, teils sogar parallel mit mit dem Korkverschluss verglichen. Nach nun einem Jahr Lagerzeit überzeugen die mit BVS verschlossenen Varianten deutlich gegenüber den Korkvarianten. Bei unseren trockenen und eleganten Weißweine haben wir nun aus dieser Erfahrung heraus den Neuen BVS verwendet. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil: Leicht zu öffnen und wieder zu verschließen – und kein vom Kork verursachter Fehlton mehr! Was mich übrigens völlig überraschte, kein einziger unserer Kunden, die wir im letzten Jahr mit dem neuen BVS überraschten, vermisste die Korken, sondern alle zeigten sich über die Neuerung erfreut. Dies zeigt dass unser „Klientel“ Fachkompetenz und keine verstaubte Nostalgie besitzt. – Großartig! So macht das Arbeiten Spaß.
Auch die neue Lagerkühlung für das Weisswein- und Seccolager, welche einen nicht unerheblichen Kapitalaufwand für uns bedeutete, zeigt Wirkung. Unsere Weißweine lagern nun konstant bei 13 ° C und bleiben somit länger frisch. Das Rotweinlager und der Packraum wurden des weiteren mit einer geregelten Nachtluftkühlange ausgestattet. Hier nutzten wir die Temperaturdifferenz von kalten Nächten, und blasen die Kaltluft durch die Räume. Die Energiekosten sind bei dieser Methode geringer als bei der aktiven Kühlung, aber im Hochsommer lassen sich die 13°C die wir im Weissweinbereich benötigen, nicht verwirklichen. Die etwas höhere Temperatur im Rotweinlager bewirkt eine schnellere Entwicklung unserer mit Kork verschlossenen Rotweine und somit eine frühere Trinkreife.
Unser entschlossener Arbeitseinsatz bewirkte, dass wir am 1. März mit dem Rebschnitt UND dem sogenannten „rausziehen“ (das heißt dem Ausheben und Rausschneiden des abgeschnittenen Altholzes fertig waren). Selbst das herausgezogene Holz war bereits zu diesem Zeitpunkt komplett „zerhächselt“. Einige Weinberge waren sogar schon von meiner Frau Beate „angebunden“ ( die Ruten gebogen). REKORD -Verdächtig.
Auch konnten wir Ende Dezember einen kleinen aber feinen Weinberg (1800 qm ) in der Terrassenlage am Kindenheimer Burgweg erwerben, der Weinberg war aber dermaßen „heruntergekommen“ dass nur noch eine Rodung in Frage kam auch dieses haben wir bereits erledigt. Der Vorteil: Wir können nun in einer TOP Lage unser gehobenes Rotwein Segment weiter forcieren. Im nächsten Jahr ( 2013 ) werden wir neu pflanzen, denn zuerst müssen die entsprechenden Reben veredelt werden.
Weiter geht es nun mit dem Abfüllen, obwohl mittlerweile schon ca. 30.000 Flaschen gefüllt werden nun die Rieslinge, Chardonnay und Grauburgunder folgen, auch der Secco fehlt noch.
Im Weinberg geht es nun mit dem Ausbessern des Drahtrahmens weiter, sämtliche alte Holzpfähle müssen auf Standfestigkeit kontrolliert werden, gegebenenfalls durch neue ersetzt werden, sämtliche Drähte müssen gespannt und die Haken kontrolliert werden. Setzt man hier eine theor. gesamte Zeilenlänge von ca. 25 km voraus kann man auch hier erahnen das dieses kein Spaziergang ist. Dann geht es mit Anbinden weiter … Uns wird es nicht langweilig, und wir freuen uns nun auf Ihren Besuch um ihnen nun endlich unsere Mühen aus dem letzten Jahr mit etwas Stolz im Glase zu präsentieren….
Und sollte Ihr Weg zu weit sein, oder die Zeit ein Problem sein, dann packen Sie im Online Shop Ihre persönliche 12er Weinprobe vom neuen Jahrgang zusammen und genießen Sie zu Hause in aller Ruhe – auch eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit! Wie auch immer – Viel Vergnügen und für Fragen bin Ich immer für Sie da.
Ihr Winzer Jochen Kreutzenberger