Direkt nach Silvester haben wir mit dem Rebschnitt begonnen, und jeden Tag (sogar teilweise sonntags) genutzt um die Reben zu schneiden. An vielen Tagen waren wir bis zur völligen Dunkelheit draußen, bis der Verstand sagte, ab jetzt wird es für die Finger gefährlich. Am 16. Februar waren wir komplett fertig (rekordverdächtig) mit Schnitt und “Reben rausziehen” letzteres allerdings nur, da mein Schwiegervater Karl Heinz Schwing nun “endlich in Rente” ist, vielleicht hatte er sich seinen Ruhestand anders vorgestellt aber er hätte bei unserer Hochzeit vor 20 Jahren Einspruch erheben können – leider ist es dafür jetzt zu spät).

Das gute Wetter ermöglichte uns auch während des ganzen Februars in den Weinbergen weiter zu arbeiten, so sind nun bereits alle defekten Pfähle ausgetauscht (rund 150 St. !).

“Leider” haben wir noch einige ältere Weinberge, welche mit Holzpfählen aufgestellt sind. Unser ältester Weinberg (Riesling in der Lage Bockenheimer Vogelsang) feiert übrigens dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. “Leider” ist augenzwinkernd gemeint, denn diese alten Reben sind für unsere Qualitätsphilosophie wichtig, Sie machen zwar deutlich mehr Arbeit als die neuen jungen Anlagen, entschädigt werden wir dafür aber mit einer Top Qualität – welche den Mehraufwand mehr als wett macht.

Anbinden2012-011Die zerrissenen Drähte sind repariert und gespannt – fertig um nun die beim Rebschnittausgewählten Fruchtruten zu biegen (anzubinden).
Diese Arbeit wird aber größtenteils alleine durch meine Frau Beate erledigt, zum einen hat sie mehr Geschick beim Anbinden als Ich, desweiteren ist Sie deutlich schneller, was in mir eine gewisse Frustration erzeugt. Wenn wir dann mal gemeinsam anbinden, meist bei den sehr großen Lagen, halte ich Ihr Tempo anfangs gut mit, aber trotz anfänglicher Euphorie, ich kann biegen wie ich will, nach kurzer Zeit sehe ich nur noch die blaue Jacke, und spätestens wenn Sie mir in der nächsten Zeile wieder entgegen kommt, ist es mit der Motivation vorbei …Beim Sport nennt man das “Überrunden”.
Ob der Spruch “auf Biegen und Brechen” hiermit etwas zu tun hat erörtern wir ein anderes Mal.

Deswegen widme ich mich auch lieber der Kellerarbeit, da bleibt die Motivation, dich überrundet niemand und die Weine welche dann gerade für die Füllungen vorbereitet werden kommentieren dein Tempo nicht “Na auch schon da.”

Kreutzberger-Open-WebseiteViel beschäftigt (vorwiegend abends) hat uns die Planung des neuen EVENTs “K r e u t z e n b e r g e r OPEN f o r f r i e n d s” zu welchem in Kürze die Einladungen rausgehen werden. Das Fest ist ausschließlich für Stammkunden und Freunde des Hauses, und solche die es werden wollen.
Es findet am Samstag den 30.Mai statt. Bis dorthin sind alle neuen Weißweine 2014 abgefüllt , ein idealer Termin für die Jahrgangspräsentation der Ernte 2014. Ebenso werden die Rotweine aus 2011, 2012 und 2013 vorgestellt. Sekt und den neuen Secco soll es auf der Dachterrasse geben, wenn das Wetter mitspielt Und hierfür galt es nun den passenden musikalischen aber auch kulinarischen Rahmen zu finden. Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe. Kulinarisch hatten wir einen ganz großen Wunsch, bzw. eine große Hoffnung und diese ist in Erfüllung gegangen! Lassen Sie sich überraschen.
Aber Ich glaube, wir haben es geschafft, weitere Details folgen wie angekündigt, demnächst.

Normalerweise sind Januar und Februar verkaufstechnisch eigentlich die schwächsten Monate, überraschenderweise sah ich die Probierstube in den ersten 2 Monaten 2015 (zum Missfallen meiner Frau) deutlich häufiger als unser Wohnzimmer im Vergleich zu vorangegangenen Jahren.

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Eine tolle Weinprobe hatte Ich auch mit unseren wahrscheinlich “ältesten Kunden“. Seit weit mehr als 50 Jahren halten die Beiden unserem Wein und unserer Familie die Treue. Schon sein Vater war Kunde im Weingut, mittlerweile sind auch seine “Kinder” und “Enkel” bei uns nicht nur Stammkunden sondern auch Freunde der Familie geworden. TOLL….
So macht das Ganze natürlich auch Spaß – in diesem Sinne, bis demnächst
Jochen Kreutzenberger 3.März 2015